Basistipps: Teil 2 – Lernen durch Erfahrung

Hundeerziehung bedeutet mehr als Sitz, Platz und Bleib

Kann ein Hund Sitz, Platz und Bleib ist das natürlich prima. Das ist es, was wir Euch in der Hundeschule zeigen und beibringen möchten. Für uns Hunde-Lehrer gibt es aber vor allem das Team Hund-Halter. Und unser schönster Erfolg ist es, wenn wir sehen können, dass dieses Team funktioniert: Dass Ihr aufeinander achtet und einen partnerschaftlichen Weg geht. Deshalb verstehen wir unter Hundeerziehung mehr als das Beherrschen von Signalen.

Auf die Lernerfahrung kommt es an 

Ein kleines Beispiel: Hunde, die in Begegnungen auf Menschen losschießen oder an ihnen hochspringen wollen, werden von ihren Besitzern gern ins Sitz gebracht. Sitzt der Hund, wird er dafür belohnt. Die Fellnase hat verinnerlicht: Ich bekomme das Signal zum Sitzen. Ich setze mich hin. Ich werde dafür belohnt. An dem Drang, sich im Überschwang auf einen Passanten, einen anderen Spaziergänger oder auch Bekannte und Freunde zu stürzen, ändert das nichts. Der Vierbeiner möchte das noch immer. Er führt ja nur aus, was wir ihm beigebracht haben. Eine echte Lernerfahrung gibt es nicht. Also gibt es auch keine Hunde-Wahrnehmung dessen, was wir eigentlich von ihm erwarten.

Lernerfahrung geht sogar ganz einfach

Ein Hund, der am Tisch bettelt – und am Ende auch etwas bekommt, macht die Erfahrung, dass er mit seinem Verhalten Erfolg hat. Also wird er weiter betteln. Ein Hund, der am Tisch bettelt und nichts bekommt, macht die Erfahrung, dass Betteln sich nicht lohnt. Er wird über kurz oder lang damit aufhören. Er hat so im wirklichen Sinne etwas gelernt.

Unser Basistipp Nr. 2 lautet: Wir sollten unsere Lieblinge nicht für dumm verkaufen –­ lasst uns lieber kompetente Partner für sie sein.