Irrtümer über Hunde: Teil 7 – Großer Hund

Klein und am besten fein

Fangen wir also mal klein an: Natürlich ist es meistens halb so schlimm, wenn zwei kleine süße Hundepfötchen am Hosenbein des Briefträgers hängen. Und natürlich nimmt niemand Reißaus, wenn der Mini Yorkshire Terrier am Gartentor die Zähne zeigt. Trotzdem finden wir Hunde-Lehrer, dass auch kleine Hunde eine solide Basis-Erziehung genießen sollten. Weil es doch allemal einfacher ist, wenn der Postbote in Ruhe seine Arbeit machen kann und Besucher entspannt ein Grundstück betreten können …

Großer Hund und großes Haus?

Für die meisten Halterinnen und Halter großer Hunderassen versteht sich der Besuch einer Hundeschule heute zum Glück von selbst – nur um das Thema Erziehung hier noch einmal kurz aufzugreifen.

Viel hartnäckiger hält sich mit Blick auf den großen Hund, aber die Vorstellung, er bräuchte unbedingt ein großes Haus mit einem möglichst großen Garten. Die Größe ist jedoch weder bei der Hundeerziehung entscheidend noch bei den Lebensumständen; entscheidend sind Rasse und Charakter des Hundes. Wer denkt, ein Dackel wäre leichter an der lockeren Leine zu führen – einfach nur weil er klein ist, der irrt gewaltig. Schließlich wurden Dackel auf Selbstständigkeit hin gezüchtet. Ein gemütlicher Golden Retriever hingegen, hat vielleicht gar keine Lust, sich von Herrchen oder Frauchen zu entfernen …

Was alle (kleinen und) großen Hunde brauchen, ist ein angemessenes Maß an geistiger und körperlicher Beschäftigung: Spaziergänge, Trainings- und Spieleinheiten! Kein noch so großer Garten kann das ersetzen. Und ein spannender, weil abwechslungsreicher gemeinsamer Spaziergang ist überall möglich. Dazu braucht es nur ein gutes Auge und ein bisschen Kreativität. Hunde können Laternen oder Bäume umrunden, Leckerlis erschnüffeln, über kleine Mäuerchen laufen, das Frauchen hinterm Baum suchen und vieles mehr.