Ein klares Nein zum Hundekontakt an der Leine

Der Hintergrund

Bestimmt erinnert Ihr Euch an Leinenkontakte oder habt schon einmal beobachtet, wie das in den meisten Fällen abläuft: Die Hunde reagieren mit Aufregung auf einen anderen sich nähernden Artgenossen, wahrscheinlich ziehen sie zum anderen hin oder springen sogar in die Leine. Für uns Menschen sieht das dann so aus, als würden unsere Hunde den anderen unbedingt begrüßen wollen: „Nur mal kurz Hallo sagen“ … Die Motivation dahinter ist aber oft eine andere. Denn viele Hunde haben gelernt, dass ihr Zweibeiner in Hundebegegnungen seine Verantwortung an sie abgibt – sie denken, sie müssten das regeln; sie denken, sie hätten „einen Job“ und werden umso aufgeregter.

Gehen wir mal von einem freundlichen und entspannten, souveränen und sozial starken Hund aus: Eine unangeleinte Hundebegegnung auf der Spielwiese im Park regelt dieser Hund bravourös, indem er mit dem anderen Hund kommuniziert. Beider Körpersprache stellt hier schnell klar, was die beiden voneinander wollen und bekommen können oder eben auch nicht. Eine solche Begegnung aber hat nichts mit der Situation an der Leine zu tun: Die Haltung und das Verhalten Eurer Hunde ist in diesen beiden Fällen sehr unterschiedlich. 

Was spricht gegen Sozialkontakt an der Leine?

Körpersprache und Kommunikation

Der Hund an der Leine ist in seiner Körpersprache und Kommunikation eingeschränkt. Ein Hauptgrund dafür ist, dass er keine Rückzugsmöglichkeit hat. Und das wiederum ist der Grund dafür, warum nicht wenige Hunde an der Leine schneller und öfter aggressives Verhalten zeigen.

Sicherheit und Vertrauen

Was wir uns aber wünschen, ist, dass unsere Hunde mit der Leine ein Gefühl von Sicherheit verknüpfen. Sie sollen wissen, dass sie uns vertrauen können; dass wir Verantwortung übernehmen und jede Situation im Griff haben. Es gibt Hunde, die ängstlich sind, verletzt oder auch läufig. Diese Hunde sind mit gutem Grund an der Leine, wollen keinen Kontakt oder sollen gerade keinen Kontakt haben. Die Sicherheit bei ihrem Frauchen oder Herrchen in guten Händen zu sein, brauchen sie sehr viel mehr als erzwungenen Leinenkontakt mit anderen, der für alle Beteiligten ungute Aufregung bedeuten könnte.

Leinenchaos und Verletzungsgefahr

In einer „aufgeladenen“ Hundebegegnung an der Leine, passiert es fast zwangsläufig, dass Leinen sich verheddern, um Beine wickeln – bei Mensch und Hund – oder irgendwo einschneiden. Die Verletzungsgefahr für alle ist entsprechend hoch. Ein junger Hund verknüpft einen solchen Sozialkontakt im schlimmsten Fall später mit Schmerzen, reagiert schon weit vor der Begegnung mit Knurren oder Schnappen und ist damit womöglich auch auf dem Weg, eine Leinenaggression zu entwickeln.

Noch ein Hinweis 

Während der Hundekurse schaffen wir zu Übungszwecken bewusst Begrüßungssituationen für Hundehalter. Sie sind in eine Trainingseinheit eingebettet, in der die Hunde mit der Umgebung und ihren Hundekollegen vertraut sind. In diesem Rahmen üben wir ganz gezielt an lockerer Leine. Damit arbeiten wir dem aufgeregten Hundesozialkontakt sozusagen entgegen. Vor allem aber geht es darum, dass unsere Vierbeiner lernen, wie eine ruhige und freundliche Menschenbegegnung aussieht – dass sie damit nichts zu tun haben, ruhig und entspannt bleiben können: weil wir unseren Job machen! 

Wenn Ihr mehr wissen wollt über Hundeverhalten an der Leine, vielleicht selbst Probleme mit Leinenführigkeit oder Leinenaggression habt, besprechen wir Hunde-Lehrer Eure individuellen Themen gern in einer Einzelstunde mit Euch – meldet Euch einfach: 0170 410 80 91 oder info@die-hunde-lehrer.de