Wissenswertes über Hundespeichel

Die Funktion des Hundespeichels

Natürlich sabbern unsere Hunde nicht ohne Grund: So weicht der Speichel die Nahrung auf, um dem Magen-Darm-Trakt ein bisschen Arbeit zu ersparen. Außerdem dient er durch seine antibakteriellen Eigenschaften der Hunde-Hygiene. Denn auch wenn sie Wunden nicht ständig belecken sollen, kann der Hundespeichel dabei helfen, Infektionen zu verhindern. In jedem Fall dient er dazu, dreckige Stellen im Fell abzulecken und zu reinigen.

Die unveränderlichen Ursachen

Ist das Sabberthema körperlich und genetisch bedingt, kann man leider nicht viel machen. Es gibt einfach Rassen, die mehr sabbern als andere, wie zum Beispiel Boxer, Doggen oder Neufundländer. Schuld daran ist in den meisten Fällen ein schlechter Lippenschluss – also sozusagen ein Leck durch das der Speichel trieft. Andere Rassen gelten als besonders speichelarm. Dazu gehören unter anderem Dackel, Pudel oder auch Chihuahuas.

Die situationsabhängigen Ursachen

Interessant wird die Frage nach dem Hundespeichel immer dann, wenn er situationsbedingt und in ungewöhnlich starker Form auftritt. Dann kann die erhöhte Speichelbildung ein Indikator für ganz unterschiedliche Dinge sein. Die wichtigsten davon möchten wir Euch vorstellen:

Nervosität, Stress und Angst oder Übelkeit

Viele Hunde finden zum Beispiel Autofahren nicht besonders angenehm, weil ihnen übel wird oder ihnen das ganze Prozedere unheimlich ist und sie davon gestresst sind. Ihre Reaktion ist in vielen Fällen starkes, oft gelartiges Speicheln.

Fremdkörper im Maul

Auch Holzsplitter oder Knochenstücke, die zum Beispiel in Zähnen oder Zahnfleisch stecken bleiben, können der Grund für eine vermehrte Speichelbildung sein. Da aber weder das Absuchen des Mundraumes noch das Entfernen von Gegenständen aus dem Hundemaul eine wirklich einfache Geschichte sind, empfehlen wir in einem solchen Fall lieber den Tierarztbesuch.

Zahn- und Zahnfleischerkrankungen oder Zahnwechsel beim Welpen

Welpen sabbern normalerweise weniger als erwachsene Tiere. Beim Zahnwechsel aber haben sie oft auch mit kleineren Entzündungen zu tun und speicheln deshalb mehr. Genauso wie auch die Großen bei Zahn-und Zahnfleischproblemen. Dahinter steckt übrigens Zahnstein, den man aber mit regelmäßiger Zahnpflege durchaus eindämmen kann.

Vergiftungserscheinungen

Ein eher plötzliches vermehrtes Speicheln, gerade in Verbindung mit Schmatzgeräuschen, kann ein Symptom für eine Vergiftung sein. Es tritt dann aber meist in Verbindung mit anderen (Erbrechen, Durchfall, Taumeln, Zittern, Fieber etc.) auf. 

In einer abgeschwächten Form kommt es gerade im Herbst auch gar nicht so selten vor, dass unsere Lieblinge in Kontakt kommen mit Igeln, Kröten oder sogar Pilzen, die ein allergisches Speicheln auslösen können. Auch in dieser Situation raten wir, einen Tierarzt aufzusuchen. Er kann ein Antiallergikum spritzen, womit der Speichel-Spuk dann meist schnell vorbei ist …

Wie eingangs erwähnt können wir hier keine vollständige Liste anbieten. Denn sie ist lang. Speichelfluss kann auch als Nebenwirkung von Medikamenten oder bei Überhitzung auftreten; er kann Ausdruck von Schmerzen sein, von einer Erkältung, von Schwellungen im Mäulchen u. v. m.

Übrigens:

Die meisten Vierbeiner, die wir kennen, speicheln außerdem und am allermeisten beim Verdacht auf Leberwurst (sie steht hier beispielhaft für den Lieblingsleckerbissen 😉 – also wenn die Super-Spezialität auf der Küchenanrichte liegt oder sich auch nur ein Bruchteil ihrer Geruchspartikel in der Luft befindet, dann schickt die Fellnase manchmal gefühlt literweise Sabber auf den Weg der Schwerkraft. Dieses Speicheln ist zwar harmlos, aber halt irgendwie echt bäh. Wir empfehlen Hundemenschen mit kleinen Sabbermonstern deshalb lieber mal grundsätzlich einen Wischvorrat an Taschentüchern bereitzuhalten!